Педагогические науки/2.Проблемы подготовки специалистов
К.ф.н.,
Абдрахманова Толкын Муратбековна
Восточно-Казахстанский
государственный технический университет им. Д.Серикбаева, Казахстан
DIE Interkulturelle Kommunikation und dIE
Landeskunde
im Fremdsprachenunterricht
Wo
Fremdsprachen gelehrt und gelernt werden, geht es gewöhnlich um mehr als
nur um reinen Spracherwerb. Eine Fremdsprache lernt man aus ihrer Kultur und
diese über deren Sprache. Im Mittelpunkt steht dabei die Vorbereitung der
Lernenden auf interkulturelle
Begegnungen, auf die interkulturelle Verständigung mit Vertretern
der Zielsprache. Das Ziel dieses Artikels ist die Verbindung der Sprache und
Interkultureller Kommunikation zu erforschen. Zur Erreichung dieses Ziels muss
man folgende Aufgaben lösen: 1)
Landeskunde und interkultureller Unterricht beschreiben; 2) Stellungen und
Aufgaben der Landeskunde im interkulturellen Fremdsprachenunterricht bestimmen;
3) Ziele und Mittel landeskundlichen Lehrens und Lernens bestimmen.
Nach U.
Borgwardt, D. Walz (Kompendium Fremdsprachenunterricht, 1993. S. 26) der
allgemeinbildende Fremdsprachenunterricht in der Hochschule hat demzufolge
neben seiner kommunikativen und kognitiven auch eine interkulturelle Funktion
zu erfüllen. Er soll dem Lernenden helfen, die Fremdkultur begreifen und
die eigene „kulturelle Identität“ besser verstehen zu lernen.
Kommunikative, kognitive und interkulturelle Aspekte bilden im modernen
Fremdsprachenunterricht eine untrennbare Einheit.
Die Studenten
müssen die Fremdsprache als einen Teilbereich eine Erscheinungsform der
Fremdkultur erlernen, durch sie das Bewusstsein kultureller Fremdheit abbauen,
Missverständnisse oder Vorurteile überwinden. Der
Fremdsprachenunterricht muss eine Handlungskompetenz vermitteln, die sowohl den
fremdsprachlichen als auch den fremdkulturellen Normen der jeweiligen
Zielsprache angemessen ist, die durch Verständnis für das Fremdartige
zur Verständigung führt und somit den Lernenden eine interkulturelle
Kommunikation ohne Berührungsängste vor den Unterschieden zwischen
den eigenkulturellen Erfahrungen, Gewohnheiten und Konventionen und den
fremdkulturellen Normen, Werten, Sozialstrukturen, Traditionen usw.
ermöglicht.
Geprägt
durch eigenkulturelle Erfahrungen und Handlungspraktiken und durch seine
muttersprachige Kompetenz lernt der Student im Fremdsprachenunterricht die
Sprache und Kultur eines ihm zunächst weitgehend unbekannten Volkes bzw.
mehrerer Völker einer Sprachgruppe kennen, er vergleicht und
unterscheidet. Durch derartige Vergleiche bildet sich beim Lernenden eine mehr
oder weniger ausgeprägte interkulturelle Sensibilität heraus,
erweitern sich seine Umweltorientierung und sein geistiger Horizont. Der
Lernende beginnt sich die Zielsprache und durch sie die Zielkultur schrittweise
anzueignen, Er bewegt sich dabei in einem ständigen
Spannungsverhältnis zwischen eigen-und fremdkulturellen Erfahrungen und
Handlungsweisen, zwischen Annäherung an das Fremdartige und dessen
Ablehnung. Dieser Prozess ist durch das Bemühen des Lernenden gekennzeichnet,
vorhandene sprachliche Barrieren zu beseitigen, zwischensprachliche und
interkulturelle Interfernzwirkungen zurückzudrängen, für
Ungewohntes, Überraschendes in der
Zielkultur Verständnis afzibringen, es zu tolerieren, zu akzeptieren.
Interkulturelle Verständigung erweist sich dabei als ein Bildungs-und
Erziehungsprozess gegenseitigen Gebens und Nehmens.
In diesem
Prozess hat die jeweilige Landeskunde einen wirksamen Beitrag zu leisten, ohne
dabei Selbstzweck zu sein. Sie ist integrierender Bestandteil des Erlernens und
Gebrauches fremder Sprachen, denn interkulturelle Verständigung schliesst
neben sprachlicher Kompetenz auch die Kenntnis national-kultureller und
sozialer Regeln und ein gut ausgeprägtes Empfinden für entsprechende
Normen ein, die Form und Inhalt der Kommunikation unter konkreten sozialen
Bedingungen bestimmen.
Nach U.
Rampillon (1987, S.168) besitzt die Landeskunde informative, kommunikative und
soziale Funktion. Entsprechend ihrer informativen Funktion müssen die
Lernenden auf vielfältige Weise mit dem Spektrum typischer sozialer,
politischer, ökonomischer und kultureller Gegebenheiten im Land bzw. in
den Ländern der Zielsprache vertraut gemacht werden, die Lebens- und
Denkweise der Menschen, deren Geschichte, Traditionen, Wertvorstellungen usw.
kennenlernen. Aus der komunikativen Funktion leitet sich die Forderung nach
Bewusstmachung von kultur- und landesbezogenen Unterschieden zwischen Mutter-
und Fremdsprache im Begriffsumfang lexikalischer Einheiten oder in der
Idiomatik ab. So sollten z.B. deutsche Studenten im Englischunterricht bei der
Vermittlung von breakfast erfahren, dass ein englisches Frühstück
eine warme Mahlzeit ist und normalerweise aus Eiern und Speck oder
Würstchen sowie aus Tee oder Kaffee, Toast und Cornflakes besteht, sich
damit von dem in England gleichfalls angebotenen kontinentalen
Frühstück unterscheidet. Die soziale Funktion der Landeskunde
äussert sich besonders deutlich vor allem dort, wo durch Missachtung
fremdkultureller Konventionen, Handlungsweisen, Sitten usw. die Kommunikation
stark beeinträchtigt oder gar verhindert wird. Daher empfiehlt es sich,
die Lernenden z.B. für Normen von Höflichkeit und sprachlicher
Etikette in der Zielsprache zu sensibilisieren, sie u.a. darin zu unterweisen,
wann welche Anrede sozial anfemessen, eine Einladung ernst oder nur als
Höflichkeitsfloskel zu verstehen ist. Davon kann mitunter schon der erfolg
der kommunikation abhängen.
Die
landeskundliche Kompetenz der Lernenden in den vom Lehrplan gesetzten Grenzen
ist sowohl Mittel als auch Ziel des Fremdsprachenunterrichts. Als Mittel
fördert sie die effektive Entwicklung fremdsprachigen Könnens im
Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben. Zielfunktion erlangt sie, sobald
durch sie die Lernenden ihren aussersprachlichen Bildungsbedarf befriedigen, zu
Achtung und Toleranz gegenüber
Angehörigen anderer Völker erzogen und in die Lage versetzt
werden, die Zielsprache sozial angemessenen in der Kommunikationspraxis
anzuwenden. Die landeskundliche Kompetenz ist zum einen Vorraussetzung für
die interkulturelle Verständigung, zum anderen wird die Aneignung der
fremden Sprache zum besseren Kennenlernen und Verständnis der fremden
Kultur führen.
Die
angestrebte landeskundliche Kompetenz hat dann Zielqualität erreicht, wenn
sie insbesondere die Sprech- bzw. Schreibweise, z. T. auch die Hör- bzw.
Lesehaltung der Lernenden sowie deren soziale Umgangsformen so steuert, dass
bei der fremdsprachigen Kommunikation
-sozialen
Faktoren wie Alter, Geschlecht, soziale Stellung des Adressaten weitgehend
entsprochen wird;
- die Normen
der Höflichkeit und sprachlichen
Etikette in der Zielsprache respektiert und eingehalten werden;
- das
Sprachhandeln den jeweiligen sozialen und konventionellen Situationen
möglichst adäquat ist;
- die
Kulturkomponente zahlreicher Wörter der Zielsprache beim Hören und
Lesen erfasst und bei der Wortwahl gebührend berücksichtigt wird;
- ein
vorurteilsfreies Interesse an der Zielkultur und an der Verständigung mit
den Vertreten der Zielkultur spürbar, die fremde „kulturelle
Identität“ akzeptiert wird, um
Eigenes besser zu erkennen;
- das
Bekenntnis zu Weltoffenheit, Völkerverständigung,
Völkerfreundschaft und Frieden zum Ausdruck kommt;
-
unterschiedliche Wertvorstellung anerkannt werden.
Literatur:
1.
Borgwardt U., Walz D. Kompendium. Fremdsprachenunterricht. –Aufl. –
Ismanning: Hueber. 1993. – S.26
2.
Rampillon U. Englisch lernen – wozu?: Zur Entwicklung interkultureller
Gesprächskompetenz im Englischunterricht
der Sekundarstufe 1. – In: Neusprachliche Mitteilungen aus Wissenschaft
und Praxis. – Bielefeld 42 (1989) 1. – S.7-11