Etappen der Entwicklung von kasachischen Terminologie und
Probleme der Bildung von internationalen Termini
Kenzhemuratova S.K.
Unter den modernen Bedingungen ist die Bildung der
internationalen Terminologie im Kasachischen eine der Streitfragen.
Die Analyse
der Werken von J.Omarow, M.Shumabajew, A.Bajtursynow und anderer Gelehrter, die
die Entwicklung der kasachischen Terminologie beitrugen, bezeichnet auf die
Notwendigkeit der Forschung der Geschichte des Entstehens und der Etappen der
Einführung der internationalen Termini ins Kasachische.
Wie die
Übersicht der Fachliteratur zeigt, haben die Werke der Gelehrten, der
Eintreter der Partei "Alasch"* Anfang 20. Jahrhunderts zum Entstehen und zur Entwicklung der
kasachischen Terminologie einen riesigen Beitrag geleistet. Die von ihnen erarbeiteten
Prinzipien sind bis jetzt nicht erhalten
geblieben. Die Gründe sind auf folgende Weise zusammengefasst:
1)
Die Zeit, in der sie arbeiteten, war für die Sprache eine Übergangsperiode.
In diesem Zusammenhang waren Lösungen aktuell und erfolgreich. Es zeugen
die historischen Materialien und auch Forschungen der modernen Gelehrten.
2)
Diese Periode ist durch die Schwierigkeiten in der Entwicklung der
kasachischen Geschichte und der Kultur charakterisiert. Eine Besonderheit
dieser Periode ist der Druck der politischen Ideologie. Ungeachtet der
existierenden Probleme war diese Zeit die Periode der Problemlösung in der
Sprache zugunsten dem kasachischen Volk,
die Periode des Entstehens der wissenschaftlichen Ideen.
3)
Zum ersten Mal sind die Alternativen in der Sprache entstanden. Hauptgrund dafür ist das Streben nach
Bewahrung der nationalen Sprache „im reinen Zustand“ (der nationale Stil), der
Aufruf zur richtigen Aussprache von spezifischen Laute des Kasachischen, die
Bildung der Termini und der Wörter, die der Natur des Kasachischen
entsprechen,. Dank den wissenschaftlichen Ansichten der Vertreter der Partei
"Alasch" wurden die internationalen Termini entliehen und wirksam in
die Sprache eingesetzt
Eine der Richtungen in der Geschichte der Bildung der kasachischen
Termini ist die Bildung der internationalen Termini entsprechend den Normen der
kasachischen Sprache. Es ist mit der Periode des aktiven Einsatz der
internationalen Termini ins Kasachische verbunden.
Wie die
Übersicht der wissenschaftlichen Literatur zeigt, wurden die Forschungen
der Probleme von der Bildung der kasachischen Termini Anfang 20 Jahrhundert von
den Gelehrten der Partei "Alasch" durchgeführt. Die Gelehrten, Eintreter
der Partei "Alasch" A.Bajtursynow, C.Dosmuchamedow und andere meinten:
«Beim Übersetzen der internationalen Termini muss man ein Äquivalent
finden. Wenn es kein solches Wort in der Sprache gibt, muss man danach in den nahverwandten türkischen Sprachen
suchen. Beim Fehlen solcher Worter muss
man entsprechend den Normen des
Kasachischen ein neues Wort bilden». Die Gelehrten betonen: «Neue Termini müssen
dem Volk klar sein. Auch wird diese Meinung durch die Erklärung des Grundes der Suche nach der
Übersetzung in den türkischen
Sprachen ergänzt: Wurzel,die aus
einer türkischen Sprache bekannt ist, wird leichter wahrgenommen. Die
Gelehrten betonen auch, dass die Bildung der Termini, für die es im
Kasachischen keine Übersetzung gibt, muss entsprechend dem Lautsystem des
Kasachischen eingesetzt werden soll.
Achmet
Bajtursynow, als der Gründer der Grundprinzipien des
Übersetzungssystemes meinte, dass das Volk, das erst jetzt sich auf seine
Kultur stolz ist und keine Übersetzungen der neuen Wörter in seiner
Sprache findet, wird bereits existierende Wörter verwenden, dies aber auch dem Verschwinden der
Muttersprache beibringen konnte. In
diesem Zusammenhang muss man die Übersetzung im Kasachischen suchen und
die entsprechenden Aquiqalente aus anderen Sprachen nicht entleihen. Nur dann ist
die Sprache rein ".
Außerdem
hat A.Bajtursynow in Baku die Kuriltai** für die Forscher der türkischen Sprache das System der Übersetzungsprinzipien
der Fremdwörter und der internationalen Termini präsentiert. Er
meinte, dass die internationalen Termini sich entsprechend der Natur der Muttersprache
ändern sollen. Sie dürfen nur nur
von der Gesellschaft ersetzt werden. Diese Behauptung gilt er für europäische Termini.
"Im
Vergleich zu den arabischen Wörtern, die im Kasachischen gibt, - meint er,
- wird die Präferenz den europäischen Wörtern widergeben, da wir
uns der europäischen Kultur
begeben haben. Alle Errungenschaften der europäischen Kultur haben den
allgemeine Bezeichnungen in den europäischen Sprachen. Aber in unserer
Sprache sollen sie entsprechend den Normen des Kasachischen existieren und
falls es notwendig ist, werden die Affixe des Kasachischen angeknüpft. Zum Beispiel:
Orenburg - Orynbor, Samara - Samar, daunen- bokebai, die Decke - bokirau.
Auch hebt der
Gelehrte hervor: “Wenn sich die Fremdwörter in die Sprache entsprechend den oben genannten Prinzipien eingeleitet
werden, so wird die Muttersprache von den entliehenen Fremdwortern distanziert sein”.
Ausgehend vom
Oben genanntem ist es notwendig zu bemerken, wenn wir dem Prinzip von A.Bajtursynows zu unserer Zeit folgen
würden, so hätten wir in der
modernen Etappe keine Probleme, die mit den Termini verbunden sind.
Einer der Eintreter
der Partei "Alasch" C.Dosmuchambetow, der die europäischen
Termini im Kasachischen erforschte, hat sie in drei Gruppen geteilt:
1) romanische
Sprachen;
2) germanische
Sprachen;
3)
islabianische Sprachen.
*Die
kasachische Partei(1917—1920)
**Der
Kongress, die Vollversammlung
Der Gelehrte behauptet,
dass zu der ersten Gruppe
Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch und andere Sprachen
gehören. Die deutsche Sprache ist nah zu Deutsch und infolge der
Vermischung der germanischen und deutschen Sprachen gebildet ist. In diesem
Zusammenhang behauptet der Gelehrte, dass zur Grundlage für die Übersetzung
der Fremdwörter die alten kasachischen Wörter dienen sollen. Weiter
bemerkt der Gelehrte, dass alle Termini in der europäischen Wissenschaft
lateinisch sind: "die Europäischen Völker ändern die
lateinischen Termini entsprechend den Prinzipien ihrer Muttersprache. Ein
Beispiel ist das lateinische Wort porsio (porsion), im Russen portsiia (die Portion). Wir verwenden die
europäischen Termini so, wie sie im Russischen verwendet werden". Er behauptet auch: "Damit
die Fremdwörter sich in die Sprache einleben, muss man sie entsprechend
den Gesetzen der Muttersprache ändern, sonst werden diese Wörter
unverständlich und bringen nur dem Schaden der zweiten Sprache bei”. Unter
Berücksichtigung der Wichtigkeit und der Aktualität dieses Problems schlägt der Gelehrte die Übersetzungweise der europäischen
Termini vor:
1) Für
die beste Wahrnehmung muss man die Termini entsprechend den Normen des
Kasachischen ändern;
2) die
Geschichte der Herkunft der europäischen Wörter zu untersuchen und
sie nach ihrer Aussprache dem Original zu nähern;
3) Im
Französischen wird auch wie im Kasachischen die letzte Silbe betont. In diesem Zusammenhang muss man beim
Übersetzen der europäischen Wörter als Basis die Wörter französischer
Herkunft nehmen. Zum Beispiel, das lateinische Wort «mehanikus» ist im Russischen "mechanisch", auf Französisch
"der Mechaniker", ins Kasachische kann man als «mechanik» entleihen;
4) Die Fremdwörter
muss man den Normen der Affixbildung unterordnen und davon neue
Wörter mittels der Affixanknupfung bilden. Zum Beispiel: turke, kenferensiia,
petologiia.
Auch bemerkt
der Gelehrte, dass die Ergänzung des Wortschatzes beliebiger Sprache angemessen
erfolgen muss, aber kann man auch den Wortschatz entsprechend den
phonematischen Normen der Sprache ergänzen.
Man muss auch
betonen, dass 1924 im I. Kongress der kasachischen Gelehrten, in dem das
Problem der Terminologiebildung diskutiert wurde, haben kasachisch-kirgisische Gelehrten unter Leitung A.Bajtursynow teilgenommen. In
der der Konferenz hat J.Omarow in
seinem Vortrag über die Prinzipien
der Terminibildung behauptet: «die Termini, die allgemein von allen europäischen Völkern gebräuchlich
sind, werden entsprechend den Normen des
Kasachischen entliehen. Wenn es im Kasachischen ähnliches Wort gibt, dann
soll es parallel mit dem Fremdwort benutzt werden. Die Termini können sich den entsprechend den Normen des
Kasachischen andern».
Auch
schlägt der Gelehrte vor, folgende Regeln zu beachten:
1. Affixablaut
bei der offenen Wurzel
2. Gebrauch
der Laute “Ә”, “Ө”, “Ү” in Anfangssilben.
3. Die
Betonung auf die letzte Silbe.
4. Die
verdoppelten Laute.
Es ist notwendig
zu bemerken, dass die Prinzipien der Übersetzung der Fremdwörter, die
von A.Bajtursynow verfassen, in der Forschungsarbeit von J.Omarow fortgesetzt
wurden. Es zeugt von den allgemeinen Interessen der Gelehrten von der Partei "Alasch" zu jener Zeit.
Aufgrund der entliehenen
Gesetzmäßigkeiten waren 1927 und 1930 die Fachwörterbücher
herausgegeben: «Die gegenwärtigen Fachwörter» und «Das Fachworterbuch».
Autor N.Karatyschkanow hat alle von den Vertretern der Partei «Alasch» geammelten
Termini herausgegeben. Zum Beispiel, abans (der Vorschuss), kemesie
(die Kommission), isport (der Sport). Diese Termini sind in der vergleichenden Form
gegeben, d.h. sie sind die Muster des Affixablaut bei
der offenen Wurzel.
Zum Beispiel,
binom (das Binom), buira (Alka) (das Büro).
Wenn man
diese Wörter vom Standpunkt der modernen Sprachwissenschaft betrachtet, gehören
sie nicht zu den Termini.
Heutzutage werden die oben genannten Termini als Entleihungen aus dem
Russischen verwendet.
Gelehrter M.
Saparchan, an den Prinzipien der Vertreter der Partei «Alasch» festhaltend,
bemerkt: «Das Wort "Station" ist kein kasachisches Wort. Wenn es den Normen
des Kasachischen untergeordnet wird, dann verwandelt es sich in das Wort «stansia». Aber nach den Regeln der kasachischen Sprache darf Anfangsilbe keine Doppelkonsonanten
enthalten. Letztendlich sollen wir es so
übersetzen, damit es dem kasachischen
Volk klar wäre». In diesem Zusammenhang meint der Gelehrte, dass
die Zeit für die Nutzung der internationalen Termini im Kasachischen gekommen sei.
Viele Termini
aus den oben genannten Wörterbüchern wurden ergänzt und zur Zeit auch im Gebrauch
sind. In der Wirklichkeit sind die meisten Termini, die 1910-1930 von den
Vertretern der Partei «Alasch» eingeführt worden sind, seit langem
außer Gebrauch gekommen.
Momentanes
Problem besteht in der richtigen Erklärung des Wortes. Zum Beispiel: Lebenslauf
(omirbaian), der Musiker (sazger). Die meisten Übersetzungen sind nicht
immer treffend, solche wie die Garage (aptamabel albari).
Die Prinzipien, die von den Gelehrten des 20
Jahrhundert zusammengefasst sind, haben ihre Aktualität bis jetzt nicht
verloren. Es zeugen die Wörter des Gelehrten S.Kurmanbajuli: « Obwohl die
Prinzipien, die von den Gelehrten des 20 Jahrhunderts, den Vertretern der
Partei «Alasch», klar und einsatzbar und mit der Zeit ergänzt worden sind,
gelten sie trotzdem als Grundlage für die Bildung der neuen Prinzipien in der
Übersetzung».