Artur Kniejski

Uniwersytet Opolski

 

Eines der Kommunikationsgrundsätze besagt, daß jedes Verhalten in Anwesenheit einer anderen Person einen Informationswert hat. Alles was wir tun – die Art des Sichhinsetzens, des Händehaltens, die Veränderung der Stimmen – ist eine Kommunikationsform und unterliegt deren Regeln.

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EMPATHIE

 

Der Austausch von Berichten, der auf der Bedeutung von Signalen beruht, erfordert intellektuelle Operationen, die zuerst zur Formulierung der Übermittlung, und danach zur Dekodierung und Interpretation ihrer Bedeutung führen. Das ist die häufigste und wichtigste Form des Übermittlungsaustausches bei Jugendlichen und bei Erwachsenen, deshalb bildet sie den zentralen Punkt in Überlegungen über die interpersonale Kommunikation.

Außerdem haben die Menschen die direkte Möglichkeit, dank dem Empathieprozess in die Erlebnisse und Gefühle anderer Personen einzublicken, der aus diesem Standpunkt auch „die spezifische Form der interpersonalen Kommunikation“ genannt wird. „Die Empathie beruht auf der angeborenen und automatischen Tendenz zur Konzentration der Aufmerksamkeit auf den anderen Menschen, zur Wahrnehmung und Nachahmung seiner Expressionen“ - meint Wojciech Pomykalo (Pomykalo, W.: Encyklopedia pedagogiczna, Warszawa 1993, S. 280).

Norbert Sillamy bezeichnet hingegen die Empathie als „Mitfühlen, emotionale Verständigung mit anderen Menschen. Die stillende Mutter errät instinktiv die Bedürfnisse und Gefühle ihres Kindes. Diese rätselhafte Fähigkeit ist höchstwahrscheinlich mit der Tatsache verbunden, dass die Mutter und das Kind anfänglich eine Einheit bilden. Das erklärt auch die Tatsache, dass die kleinen Kinder die Unruhe oder die Freude der Eltern ausgezeichnet spüren. Die Empathie liegt bei der Grundlage der Identifikation und des psychischen Verstehens der anderen“  (Sillamy, N.: Slownik psychologie, Katowice 1995, S 68)

Noch anders spricht Elliot Aronson über die Empathie, indem er sie vorstellt als die „Fähigkeit zum sich hineindenken in eine andere Person und die Erlebnisse ähnlich empfinden und Fühlen der ähnlichen Emotionen (z.B. Freude und Traurigkeit)“ (Aronson, E.: Psychologia spoleczna, Poznan 1997, S. 461).

So führt die Emphatie zur Erscheinung der Erlebnisse, die ähnlich zu diesen sind, die der Partner empfindet, also Einblick in die eigenen Erlebnisse ermöglicht in dem Moment des Kennenlernens der Gefühle des Partners. Die Empathie ist die früheste Form in der Entwicklung des Austausches der Informationen mit anderen Menschen und hat eine dominante Bedeutung in der Kommunikation der ganzen Kindheitszeit. Indem ein Kind die sprachliche Kompetenz und die Fähigkeit des Benutzens von Symbolen erwirbt, und auch auf Grund der kulturellen Erziehungstraditionen, in der interpersonalen Kommunikation, fängt der Austausch der Informationen, der auf dem Verstehen der Bedeutung von Signalen beruht an, zu dominieren.

Die Fähigkeit zur Empathie jedoch verschwindet nicht und kann im Laufe des Lebens genutzt werden. Die Möglichkeit des direkten Einblicks in die Ereignisse der zweiten Person durch die empathische Mitwirkung ist besonders nützlich als alternative Art des Austausches der Informationen, z.B. in der Verständigung mit kleinen Kindern, oder mit behinderten Menschen (Pomykalo, W.: Encyklopedia pedagogiczna, Warszawa 1993, S. 280). C. Daniel Batson meint, die Menschen helfen den anderen, weil sie ein gutes Herz haben. Batson verneint nicht, dass wir manchmal aus egoistischen Beweggründen helfen. Er ist jedoch der Ansicht, dass, solange wir die Empathie gegenüber der Person empfinden, die die Hilfe braucht, einen Teil von ihren Schmerzen und Leiden empfindet, deshalb werden wir ihr solange helfen, ohne darauf zu achten, ob dieses in unserem Interesse liegt oder nicht (Aronson, E.: Psychologia spoleczna, Poznan 1997, S. 462). Das passiert aber, wenn wir die Empathie nicht erfahren, wenn wir aus irgendeinem Grund keine Aufregung und keine Verlegenheit fühlen. Dann spielen die Rechte des gesellschaftlichen Austausches die Hauptrolle. Wenn wir die Empathie zu der anderen Person empfinden, helfen wir ihr, um ihr Leiden zu erleichtern (und dabei beachten wir unsere Interessen nicht). Man bezeichnet eine altruistische Handlung, wenn wir in einem Falle keine Empathie empfinden, , das heißt, wir helfen der Person, aber berücksichtigen nur unser Bestes, erwarte Profite überwiegen Verluste.

Mit der Hypothese Empathie - Altruismus geht die Überzeugung einher, dass die empfundene Empathie gegenüber der anderen Person dazu bewegt Hilfe zu leisten, ohne Rücksicht auf die unternommenen Handlungen, wenn wir keine Empathie empfinden fangen wir an, für den eigenen Gewinn zu handeln. Wenn die Empathie aber hoch ist, sollten sich die Menschen nur nach altruistischer Motivation richten, nämlich nach dem Willen, anderen zu helfen, ohne Rücksicht zu nehmen, weder auf Gewinne noch auf Kosten, die mit dieser Situation verbunden sind (ebenda S. 463-464).

Die Erfahrungen von Botson und seinen Mitarbeitern lieferten Argumente für die These, dass es so etwas wie wahren Altruismus gibt. Man muss auch zugeben, dass man nur im Rahmen dieser Feststellung die Akte voller Aufopferung für die anderen erklären kann. Sowohl die Soziobiologie, wie auch die Theorie des gesellschaftlichen Austausches können es nicht erklären, wie es dazu kommt, dass jemand ein eigenes Leben opfert, um das leben einer ihm unbekannten Person zu retten. Die Idee, dass die Hilfe eine Instinktreaktion für die Unterstützung der uns genetisch ähnlichen Lebewesen bildet, und dass wir im Laufe der genetischen Entwicklung eine Norm der Gegenseitigkeit herausgebildet haben, geht von der Annahme aus, dass die Gewinne für das Leisten von Hilfe gegenüber den getragenen Kosten überwiegen, im Zusammenhang damit bildet die Sorge um die anderen eine Erscheinung des Bemühens um das eigene Interesse. In bestimmten Angelegenheiten verleitet uns die Kraft des Mitleides und der Emphatie gegenüber dem Opfer zur Hilfe.

Das Empfinden der Empathie führt letztendlich dazu einem anderen Menschen zu helfen. Ob aber die Hilfe immer eine positive Rolle spielt, sowohl für denjenigen, der Hilfe leistet, als auch für denjenigen, der die Hilfe bekommt, ist eine Frage. Die Folgen der Hilfe haben positive Bedeutungen für die Person, die sich in so einer Tätigkeit engagiert. Es führt dazu, dass die Selbsteinschätzung der Menschen steigt, ihre Stimmung wird besser und die Gesellschaft beachtet sie.

In einer der Theorien, die das progesellschaftliche Benehmen erklärt, besteht die Meinung, die Menschen helfen sich gegenseitig nur dann, wenn das in ihrem eigenen Interesse liegt. Andererseits ist das Bekommen von Hilfe immer mit Vorteilen verbunden. Im äußersten Falle bedeutet die Hilfe die Rettung des Lebens. In wenig dramatischen Angelegenheiten kann man dank fremder Hilfe seine Ziele erreichen.

Paradox ist aber, dass die Hilfe in bestimmten Angelegenheiten von größerer Bedeutung ist für denjenigen, der sie bringt, als für denjenigen, der sie bekommt.

Zum Glück überwiegt die Tendenz zur Emphatie in der Vorbeugung von Aggressionen ruft keinen Zweifel wach (ebenda, S. 488 - 533). Viele Religionen bieten in verschiedenen Versionen eine goldene Regel an „tue dem anderen nicht, was für dich unangenehm sein könnte“, auffordern zu Taten, von denen wir selbst möchten, dass sie für uns getan werden. Es leben viele wirklich heilige Menschen, die nach dem Prinzip handeln und ihr Leben für das Beste der anderen opfern. Die Welt wäre aber viel besser, wenn die progesellschaftlichen Handlungen nicht nur Domänen der heiligen Menschen wären. Wie könnte man die Akte des Wohlwollens erhöhen und ist das überhaupt möglich in Zeiten des Egoismus und des Laufens hinter der Zeit.

 

Auf diese Frage sollte man die Antwort in der Qualität des edukativen - erzieherischen Prozessses suchen. Die Empathie und das Offensein werden als wichtige Determinante aller interpersonalen Kontakte angesehen. Das sind Prozesse, die die korrekte gesellschaftliche und psychische Funktion des Individuums auszeichnen. Der interpersonale Aspekt der Empathie zeigt sich in der aufgabenreichen Einstellung, die verbunden ist mit dem Erfahren der Bedürfnisse anderer Personen, und eventueller progesellschaftlicher Handlungen.

Das Offensein ist verbunden mit der Orientierung des Wohlwollens gegenüber den anderen Menschen; es ermöglicht ihn und sich selbst besser kennenzulernen. Die Untersuchungen zeigen die Rolle der emphatischen Kommunikation, die für die Eheintegration wichtig ist (Boetther, 1977; Sokoluk, 1985). Die Emphatie und die Offenheit werden auch als unbedingte Prozesse effektiver Therapie angesehen (Janicke, 1993). Ihr Dasein bei den beiden Ehepartnern begünstigt positive und gesunde Interaktionen. Stimmuliert werden sie durch die Fähigkeit gegenseitigen Kennenlernens und Verstehens. Das Sehen auf sich selbst aus dem Standpunkt der zweiten Person und die Vorstellung dessen, was sie fühlt, erfordert die Kommunikation der rückbezüglichen Informationen. Ein wichtiger Faktor, der die authentische Verständigung zeigt, bildet die gegenseitige Offenheit der Partner. Das hängt vor allem von dem Gesprächsthema ab, das den Gegenstand der Interessen, sowohl für den Absender, als auch für den Empfänger bilden würde. Die gegenseitige Kommunikation ist verbunden mit dem Niveau der Offenheit der beiden Partner und mit der empathischen Empfindlichkeit. Eine volle Erwiderungskommunikation kann zu konstruktiven Auseinandersetzungen zu einem bestimmten Thema, oder zur Übereinstimmung der Meinungen führen. So wissen wir mehr über uns selbst und über den Partner - welches eine Bedingung für psychische Nähe ist. Erwiderte Offenheit kann zur Bildung tiefer Beziehungen zwischen den Menschen führen, wie Freundschaft und Liebe (Niebrzydowski, 1992). Nach S. Jorgensen und J. Gauda (1980) kann die ständige Enthüllung positiver Gefühle oder das Berühren eines heiklen Themas für den Partner zur Beschränkung oder zum Mangel an Offenheit führen.

Der Begriff der Empathie ist in der psychologischen Literatur so vielseitig gefasst, dass er zum Gegenstand vieler Studien wurde (Katz 1963, Hogan 1975, Reykowski 1979, Eliasz 1980, Rembowski 1986, Trzebinska 1985).

In manchen Ausarbeitungen (Monographien) wird die Emphatie als allgemein bekannte Erscheinung betrachtet, die im gesellschaftlichen Leben vorkommt, in anderen - als spezifische Fähigkeit, die einen guten Verlauf einer Interaktion in einer bestimmten gesellschaftlichen Situation voraussetzt, z.B. in den Relationen Klient - Therapeut (Rogers 1979); Patient - Arzt (Kepinski 1978); Kind - Eltern (Rembowski 1986). Es gibt auch keine Übereinstimmung, was der Charakter der Emphatie als die psychologische Erscheinung betrifft. Die Emphatie wird als Persönlichkeitseigenschaft z.B. Rembowski 1985; Reykowski 1979; Pobienska-Seul 1983), als psychogesellschaftliche Fähigkeit (Dymond 1949); als Adaptionsmechanismus  (Aronfred 1979); als Kommunikationsart (Katz 1963) betrachtet.

 

Trotz der Vielseitigkeit der Meinungen, tritt deutlich ein gemeinsamer Trend hervor, der von vielen Autoren präsentiert wird: es betrifft zwei Arten von Emphatie - Erkenntnis - und emotionale Emphatie. Reykowski versteht die Emphatie als emotionale Reaktion, die durch die Wahrnehmung fremder Emotionen hervorgerufen wird,, die zum einen dazu führt fremde Emotionen und Gefühlen zu empfinden, als wären sie die eigenen, und zum anderen dazu führt mit zu fühlen, das heisst zur emotionalen Reaktion auf die Emotionen anderer Personen. Die Erkenntnisemphatie beruht darauf sich selbst in die Lage einer anderen Person zu versetzen, also auf das Verstehen fremder Gefühle, Gedanken, und auf das Verstehen fremder Reaktionen. Die Erkenntnisemphatie wird manchmal gleichgesetzt mit der Fähigkeit sich in die Erkenntnissituation und gesellschaftliche Rolle einer anderen Person hineinversetzen zu können. Dieses funktioniert mit der interpersonalen Treffsicherheit (Wrightsman, 1972); mit gesellschaftlichem Einblick (Dymond, 1949); mit dem Prozess der Aufnahme einer Rolle einer anderen Person (Mead 1975, Dymond 1949); mit Voraussetzung korrekter gesellschaftlicher Kommunikation (Katz 1963). Die Emphatie formt sich relativ schnell im Leben des Menschen, jedoch ist sie das Ergebnis der Verbindung (Assoziation) eigener Emotionen und ihrer Expression mit den Emotionen und Expressionen anderer Menschen. Betrachtet man die Genes der Erkenntnisemphatie, sieht man, dass sie das Ergebnis der Erfahrungen, die mit anderen Menschen verbunden ist, bildet, und dass sie zusammen mit der Bildung und Entwicklung von Erkenntnisstrukturen entsteht (Reykowski 1979, Wojciszka, 1986). Es wurden noch keine eindeutigen Ergebnisse in Forschungen des Verhältnisses zwischen Emphatie und aggressiven Benehmen gewonnen. Personen mit hohem Empathieniveau zeigen sowohl große Tendenzen zur Aggressivität, als auch zur Hilfsbereitschaft (Eliasz 1980).

Bei Psychoanalytikern erscheint eine gemeinsame Tendenz zur Betrachtung der Emphatie als Mechanismus, der automatisch und unbewusst funktioniert. Katz identifiziert die Emphatie mit Imitationserscheinung und affektiver Kommunikation, indem er erklärt, dass unter dem Einfluss der Perzeption des innerlichen Zustandes des Partners, der sich in seiner Expression ausdrückt, ähnliche Erscheinungen aufzutreten beginnen, wie bei der Person, die beobachtet. Dazu kommt es dank dem unwillkürlichen Nachahmungsmechanismus. Dem Emphatiezieren begegnen wir in den allgemeinen zwischenmenschlichen Kontakten ziemlich selten. Die Art des aktiven Zuhörens kommt sehr selten in unserem Leben vor. Wir meinen, dass wir zuhören, aber sehr selten hören wir mit richtiger Emphatie zu; und eben diese Art des Zuhörens ist eine der mächtigsten Kräfte (Rogers 1979). Es scheint so zu sein, dass der emphatischen Kontakt Ruhe und milde Beleuchtung begünstigen. Solche Bedingungen fördern die aktive und dauerhafte Konzentration auf den Partner.

Mitten in den innerlichen Bedingungen (also Prädisposition), die zum emphatischen Erleben führen, wird ein bestimmter Typ der gesellschaftlichen Orientierung beachtet, der durch Motivation und Interesse, Akzeptanz des Partners, Erkennung seiner Attraktivität gebildet wird. Man kann jedoch keine eindeutigen Schlüsse ziehen aus den bisher durchgeführten Forschungen, die die Verhältnisse zwischen der Erkenntnisemphatie und dem Verhalten betreffen.

Die ganze Skala von Verhaltensarten enthält, außer der Hilfsbereitschaft, auch Verhaltensarten, die die Hilfsbereitschaft aufhalten und für den Partner sogar schädlich und ungünstig sein können. „Die Emphatie, so wie die Intelligenz, können für anti - gesellschaftliche Ziele ausgenutzt werden, z.B. die Desintegration der Gruppe, um sich einen Menschen unterzuordnen“ (Plewicka, 1982).

Auch Reykowski betont die begrenzte Rolle der Erkenntnisemphatie als Mechanismus de pro - gesellschaftlichen Verhaltens (Reykowski 1979). Das bedeutet, man kann die zusätzlichen Faktoren nicht unbeachtet lassen, die Einfluss auf die Änderung des Verhaltens einer Persönlichkeit, trotz eines bestimmten Niveau der Erkenntnisemphatie, haben. Die Bestätigung so einer Überzeugung kann man in Forschungen über den Verlauf des effektiven Prozesses der Psychotherapie, Erziehung, oder Motivation zur Ausübung des Berufs, der einen Hilfscharakter hat, finden.

 

Holistisches Modell der Emphatie

Trotz der schon 100 jährigen Geschichte der Forschung über die Emphatie, wurde immer noch keine zusammenhaltende, eindeutige, ausführliche Definition dieses Begriffes gefunden. Die theoretischen, psychologischen Konzeptionen gebrauchen also verschiedene theoretische Definitionen des Emphatiebegriffes. Die Psychoanalyse, und vor allem die „Ego“-Psychologie zeigen die Bedeutung der Emphatiekomponente, das ist: Mitgefühl und Verstehen des emotionalen Zustandes einer zweiten Person während der momentanen Identifikation. So eine emotionale Empfindlichkeit gegenüber einer anderen Person wird als wichtiger Faktor in der Bildung der reifen zwischenmenschlichen Relationen betrachtet. Die Fähigkeit der Bildung wahrer, emphatischer Beziehungen gibt eine Zeugnis für die psychische Reife, die die Entwicklung der respektvollen Beziehung zu einer Person ermöglicht, ohne die eigene Identität zu verlieren. Vom Standpunkt der Erkenntnispsychologie aus, steht die Emphatie mit der Fähigkeit der Annahme einer anderen Person und ihrer Standpunkte in Zusammenhang. Diese Fähigkeiten bilden die Grundlage für den Prozess des Verstehens der Gefühle einer anderen Person und ihrer Lebenssituation. Das alles ist verbunden mit der Psychologie des Lernens und mit der Rollentherapie. Das Rollenspiel und das Training im Bereich der Fähigkeit der verbalen Beschreibung der emotionalen Zustände spielen eine große Rolle im Prozess der Bidlung der emphatischen Fähigkeiten. Die humanistische Einstellung zur Emphatie, die aus der klinischen Psychologie kommt, betont die Bedeutung der Fähigkeit, die Welt vom Standpunkt des Patienten wahrzunehmen und dem Patienten die Informationen zum Thema seiner eigenen Probleme und der Lebenssituation zu übermitteln. Die Emphatie erfordert die Empfindlichkeit und die Fähigkeit des Zugehens auf einen anderen Menschen. Für das Eintreten des emphatischen Erlebens oder der emphatischen Relation, ist das Verlassen der Grenzen des eigenen „ich“ und die Annahme der Rolle einer zweiten Person, Bedingung, was die zeitweilige Identifikation mit der Person, ohne die eigene Identität zu verlieren, ermöglicht. Die emotionale Empfindlichkeit gibt die Möglichkeit, sich in die emotionalen Erlebnisse und die Lebenssituation einer zweiten Person hineinzuversetzen. Die motivierte Emphatiekomponente ermöglicht die Wahrnehmung der Bedürfnisse und Sorgen der anderen Person, die Achtung ihres Lebens, und bewusste Hilfeleistungen. Die Emphatie führt dazu andere Menschen zu helfen und sie zu achten. Die Dankbarkeit der Person, die die Hilfe bekommen hat, ist genügende Gratifikation und bildet die Motivation zu andere Hilfstaten.

In dem ganzen Prozess der Bildung der emphatischen Fähigkeiten, sollten die folgenden Elemente berücksichtigt werden:

1)  affektive Elemente

a)   die emotionale Empfindlichkeit

b)  die Fähigkeit des Mitfühlens mit einem anderen Menschen und seiner Emotionen

c)   die Entwicklung der Fähigkeit der emotionalen Expression

d)  die Fähigkeit der momentanen Identifikation mit einer anderen Person

e)   flexible Selbstkontrolle, die die Anpassung des Verhaltens zu bestimmten Situationen ermöglicht

2)  Motivationselemente

a)   die Achtung des menschlichen Lebens

b)  die Fähigkeit des Erkennens des Leidens anderer Menschen

c)   Tendenz zu physischen oder psychischen Hilfeleistungen

 

3)  Erkenntniselemente

a)   bestimmte, adäquate Beurteilung eigener und fremder Emotionen

b)  die Annahme der Rolle einer bestimmten Person

c)   die Weltwahrnehmung aus dem Standpunkt einer anderen Person

d)  das Verstehen der Empfindungen und Erfahrungen der zweiten Person

e)   die Fähigkeit der Distanz gegenüber Handlungen, Personen und Emotionen.

 

4)  kinesthetische Elemente

a)   das Benutzen der mimischen Expression zum Ausdruck der Emotionen

b)  das Benutzen der Gestik zum Ausdruck der Emotionen

c)   Berührungskontakte

d)  die Entwicklung der Fähigkeit, eine eigene Stimme zu kontrollieren

 

Die Bildung der emphatischen Fähigkeiten hat das Ziel, die Erziehung verantwortungsvoller, fröhlicher, schaffender Menschen, die die anderen Personen achten, unabhängig von ihrem Alter hervorzurufen. Ein hohes Niveau der Emphatie hat Einfluss auf die Bildung der positiven Einstellungen, Schätzungen und Emotionen. Die Empathie beugt auch Aggressivität vor, denn es kommt zur Identifikation mit dem Opfer. Die empathische Person ist gefühlvoll, tolerant und verständnisvoll. Sie achtet sich selbst und akzeptiert sich so, wie sie ist. Die Akzeptanz und Achtung sich selbst gegenüber, ist eine Voraussetzung für die Achtung der anderen Menschen und sorgt für die Toleranz gegenüber Unterschieden. Die Emphatie spielt auch eine große Rolle in der emotionalen und moralischen Bildung und auch in der Erziehung für den Frieden und für die Verständigung zwischen den Staaten (Völkern). Die Emphatie sollte so schnell wie möglich entwickelt werden. Je früher das Training der Emphatie anfängt, desto größer und dauerhafter werden die Persönlichkeitsänderungen. Im Bereich der Bildung der emphatischen Fähigkeiten sollten die Erziehungsinstitutionen (Kindergarten, Schule) zusammen mit der Familie arbeiten. Die Emphatieentwicklung durch den Musikunterricht, Zeichnen, Märchenerzählungen beeinflusst das progesellschaftliche Verhalten, sowohl bei Kindern im Kindergartenalter als auch bei den älteren Kindern. Die Emphatie sollte als naturale Form der Persönlichkeitsentwicklung angesehen werden, die schon früh in der familiären Umgebung anfängt und in der Kindergarten- und Schuledukation gefertigt wird. Die Fähigkeit zum Anknüpfen der emphatischen zwischenmenschlichen Beziehungen zeugt von Reife und psychischer Gesundheit. Die komplexe Bildung der Emphatiefähigkeit im Laufe des ganzen Lebens eines Individuum vom Baby bis in die späteren Jahre ist möglich durch:

-Massagen bei Babys

-Emotionale Expressionen im Kontakt mit Kindern

-die Entwicklung des Selbstbewusstseins und der Emphatie bei Eltern

-die Vervollkommnung der zwischenmenschlichen Beziehungen Mutter - Kind, Mutter - Vater,

-das Benutzen von audiovisuellen Mitteln für die Eltern

Durchführung von Training für die Eltern - das Beibringen neuer Fähigkeiten: emphatisches Zuhören, Durchführen eines Gesprächs, Problemlösungen, Entscheidungen zu treffen, das Training der Emphatie und gesellschaftlicher Fähigkeiten im Kindergarten und in der Schule

-Gesundheitsedukation, die die Verantwortlichkeit für die eigene Gesundheit und die der anderen betont.

Die ganze Bildung in Rahmen der Emphatie sollte sowohl auf dem Niveau des Individuum der Familie stattfinden, der Edukationsinstitutionen, als auch bei den Professionellen verschiedener Berufe (Lehrer, Künstler, Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter) und auch auf dem Niveau der Gesellschaft, Regierung und zwischenstaatliche Organisationen stattfinden.

 

Hierarchische Struktur der Hochachtung fürs Leben  (Kalliopuska)

Begriff der Welt

n    Prinzip der Achtung fürs Leben ist unabhängig von politischen und ideologischen Angelegenheiten

n    Behalten des Lebens

n    Prinzip der Gerechtigkeit und Gleichheit gegenüber anderen Rassen und Völkern

n    Erhaltung des Frieden in der Welt

n    die Entwicklung der internationalen Verständigung

n    Förderung der Erziehung für den Frieden

 

Begriff der Natur

n    die Hochachtung für die Natur

n    Naturschutz als Fürsorge für die natürliche Umwelt

n    das Verstehen der Bedeutung von Natur als eine Stelle für die physische und geistige Erholung

n    die Verantwortlichkeit der Menschen für die Begrenzung der Umweltverschmutzung

 

Begriff des Menschen

n    aktive Bemühungen um die Achtung für andere Menschen

n    das Verstehen der Gleichheit aller Menschen, unabhängig von der Rasse, Geschlecht, Ausbildung, etc.

n    emphatische Toleranz für Verschiedenheit

n    die Vervollkommnung der Toleranz

 

Begriff des „Ich“

n    Achtung für sich selbst

n    Akzeptanz von sich selbst mit allen Vor- und Nachteilen

n    das Verstehen der individuellen Entwicklung und Fähigkeiten

n    Zufriedenheit mit dem eigenen leben

n    Gleichgewicht zwischen dem Stolz und der Demut

n    die Identifikation mit dem eigenen Volk

 

Die Hypothese des Empahtie-Altruismus nach Batson

Überzeugung, nach der das Empfinden der Empathie gegenüber der anderen Personen Hilfeleistungen bewegt

 

Siehst du eine Person, die Hilfe braucht

 

Ja

Du hilfst unabhängig davon, ob das in deinen Interessen liegt, d.h. sogar dann, wenn die Kosten der Gewinne überwiegen

 

Empfindest du Emphatie gegenüber der Person

 

Nein

Du hilfst nur dann, wenn das in deinem Interesse liegt (d.h. die Vorteile überwiegen gegenüber den Nachteilen/ Kosten)

 

 

Emphatie als Form der Interpersonalen Kommunikation

Emphatie bildete schon den Gegenstand der Interessen bei den altertümlichen Philosophen, vor allem bei den Stoikern. Auch in den späteren Jahrhunderten war sie ein Gegenstand der Überlegungen von Philosophen und Ethikern, obwohl dieser Terminus damals noch nicht existiert hat, wurde diese Erscheinung untersucht, ohne die Bezeichnung zu bestimmen. Die Emphatie als Verstehen der Gefühle und Sorgen anderer Menschen und die Weltanschauung aus ihrem Standpunkt bildet das Respektieren der Unterschiede von Gefühlen, die bei den Menschen die gleichen  Sachen erwecken. Deshalb gibt es keinen Zweifel, dass sie in der gesellschaftlichen Kommunikation nützlich ist.

Am Anfang verstand man die Emphatie als einfache emotionale Reaktion auf Signale, die den aktuellen emotionalen Zustand der anderen Person ausdrücken. Es wurden jedoch immer neue Gestalten der emphatischen Reaktionen beobachtet, wor allem die Teilnahme der Erkenntnisprozesse. Das führte dazu, dass man die Emphatie als eine Erscheinung verstanden hat, die in zwei Formen vorkommt. Die erkenntnis- und die emotionale Form. Eine andere Richtung zum Verstehen von Emphatie, bildet das schrittweise Weggehen von der Betrachtung von Emphatie, als eine intrapsychische Erscheinung. Es wurde festgestellt, dass ihr Verlauf von der Aktivität der Personen abhängig ist: von dem Subjekt, das emphatisch ist und von seinem Partner. So entdeckte man den interpersonalen Charakter der Emphatie. Für die meisten Autoren bildet die Emphatie eine spezifische Form der interpersonalen Wahrnehmung. Manche denken, dass das Kennenlernen der zweiten Person mit dem Weg der Emphatie mit der Zeit der Interaktion zwischen den beiden Personen kommt. In dieser Fassung bildet die Emphatie die Form der interpersonalen Kommunikation. In der klinischen Psychologie ist die Definition der Emphatie verbreitet, die durch Rogers (1957, 1975) eingeführt wurde. Er versteht die Empathie als die Wahrnehmung des innerlichen Systems einer zweiten Person: Emotionen, ihre Bedeutung und Gründe, die die Person erlebt. Außerdem betont Rogers die Beziehung der Empathie mit der interpersonalen Kommunikation, denn als unbedingter Aspekt sieht er die verbale Übermittlung von Inhalten an den Partner und das Verstehen seiner Erlebnisse.

Die kommunikative Fassung der Emphatie wird von Katz gefestigt, dessen Meinung nach, die Empathie der Prozess der Verständigung der Menschen zum Thema ihrer aktuellen Erlebnisse ist. Den Inhalt der Kommunikation bildet die ganz aktuelle Erfahrung, sowohl seine Erkenntnis, als auch die emotionalen Elemente.

Die beiden Partner arrangieren sich im Laufe der Emphatie mit ihren erkenntnis- und emotionalen Apparat. Obwohl Katz ziemlich oft die verbale der emphatischen Kommunikation entgegenstellt, scheint es aber nicht so zu sein, dass er die Emphatie mit nicht-verbaler Verständigung identifiziert. Er unterscheidet mehr zwei getrennte psychologische Mechanismen, die den Menschen den Austausch von Informationen ermöglichen. Erstens ist der menschliche Organismus zu teilen und zu erfahren, welches die Grundlage der emphatischen Kommunikation bildet. Zweiten ist der menschliche Sinn fähig die Erlebnisse durch die innerlichen Zustände zu symbolisieren, was den Menschen ermöglicht, die Informationen mit der Hilfe von Symbolen auszutauschen.

 

Die emphatische Kommunikation

Viele Forscher, die die emphatische Verständigung der Menschen analysieren, zeigen, dass dieses mehrphasiger Prozess ist, der sich auf zahlreiche und verschiedene Fähigkeiten des menschlichen Organismus stützt. Die Anfangsphase des Emphatieprozesses besteht aus Imitation, also nach Terminologie von Freud, in affektiver Kommunikation. In dieser Phase, unter dem Einfluss der expressiven Perzeption des innerlichen Zustandes des Partners, kommen im Organismus des Subjekts ähnliche Erscheinungen zustande. Die Imitation betrifft vor allem die Muskelreaktionen. Die Muskeländerungen rufen charakteristische Erscheinungen und physiologische Prozesse hervor, die den Anfang für die Formulierung eines bestimmten psychischen Zustandes geben. Der Imitationsprozess hat einen globalen Charakter: wer das Subjekt nachahmt hat automatisch alle wahrgenommenen Expressionszeichen des Partners.

Die zweite Phase der Empathie bildet - nach Katz - die Erfahrung. Ihr Wesen ist das Erleben des psychischen Zustandes einer Person. Es gibt eine enge Analogie zwischen den Erfahrungen der beiden Personen. Jedoch in diese Phase teilt das Subjekt mit seinem Partner nur deutliche und globale Aspekte seines Erlebens. Die Emphatie, die zu diesem Zeitpunkt beendet wird, gibt nur einen ungefähren Einblick in den psychischen Zustand einer anderen Person.

Der globale, wenig spezifische Eindruck, der die Erlebnisse des Partners betrifft, wird „überarbeitet“ in der dritten Phase des Empathieprozesses. In dieser Phase fängt die verbale Kommunikation an eine Rolle zu spielen. Die Sprache kommt hier nicht in ihrer symbolischen Form vor (wo die Wörter die Signale sind, die bestimmte Gedächnisreaktionen hervorrufen). In dieser Phase hat das Subjekt eine „doppelte Identität“, denn alles was es erlebt, ist durch seinen eigenen Regulationsapparat, als auch durch die Psyche des Partners, gesteuert. Die beschriebene Erscheinung ist dadurch möglich, dass die Menschen eine bestimmte Zuteilung ähnlicher Erfahrungen besitzen. Für den Verlauf der Emphatie in dieser Phase ist es wichtig, dass das Subjekt so eine Zuteilung der universellen Erfahrungen hat, und dass er sie aus dem Gedächtnis hervorrufen kann und sie noch einmal erleben. Die zahlreichen Untersuchungen zeigen, daß das Vorkommen der Empathie besonders wahrscheinlich und erfolgreich ist, wenn die beiden Personen ähnliche Mentalität und die Geschichte des Lebens haben. Das Subjekt empfängt nicht nur die Erfahrungen des Partners, sondern kann sie auch expressiv erleben. In der Konsequenz kommt es zu der Korrektur, Bestätigung oder Entwicklung des Zustandes des Subjekts, was die Widerspiegelung des psychischen Anfangszustandes des Partner ist. Das Erleben der Erfahrungen, die die aktuellen Erfahrungen des Partners widerspiegeln, bilden den Höhepunkt des Empathieprozesses. Wenn dieser Prozess in diesem Moment beendet würde, würde das Subjekt immer noch im Zustand der „doppelten Identität“ bleiben, das heißt die erlebten Erfahrungen würde er als persönliche Erfahrungen betrachten. Das Verstehen, dass die Erfahrung dem Partner gehört und die Einbeziehung der Erfahrungen ins System des Wissens vom Partner und der Außenwelt und nicht von sich selbst, ist möglich, dank der Prozesse, die in der letzten Phase der empathischen Kommunikation stattfinden. Jetzt bearbeitet das Subjekt intellektuell das ganze Erlebnis, an dem es teilgenommen hat. Ab diesem Moment kommt es zur Auflockerung der gemeinsamen Erfahrung und jede Person kommt zurück in ihre eigene, einzelne Identität.

Diese Beschreibung des Prozesses der empathischen ist vereinfacht. In der Wirklichkeit wechseln und überlagern sich die Phasen. Manche von ihnen wiederholen sich, manche kommen in reduzierter Form vor. Empathische Kommunikation beruht auf die biologischen, angeborenen, automatischen Mechanismen der Nachahmung. Die Grundlage der empathischen Kommunikation bildet die biologisch determinierte, automatische und unwillkürliche Expression der innerlichen Zustände des Menschen. Deshalb ist die empathische Kommunikation die erste Entwicklung des Menschen, der natürlichen Form des Kontaktknüpfens mit der gesellschaftlichen Umgebung. Auf diese wird ein Kind vorbereitet, seitdem es auf der Welt ist, die sich zusammen mit dem Erfahrungszuwachs und mit den biologischen Funktionen des Organismus (z.B. Gedächtnis) entwickeln kann. Im Laufe der emphatischen Kommunikation werden die wirklichen, eigenen Erfahrungen der Menschen - das ist eine Form des Kontaktes mit der Umgebung, die den Menschen in der aktuellen Realität verankert - übermittelt. Durch die Emphatie wird ein fast direkter Einblick in die Erfahrungen der zweiten Person erreicht. Das ermöglicht das Kennenlernen vom psychischen Leben anderer Menschen. Deshalb meinen auch Katz und Bosch, dass die empathische Kommunikation das Grundwerkzeug des objektiven Kennenlernens der menschlichen Psyche bildet.

Die empathische Kommunikation ist sehr ausdrucksvoll. Damit sie wirksam wird, sind äußerliche und psychische Bedingungen wichtig. Zum Beispiel die Bereitschaft der Teilnehmer zur Konzentration, das Bestimmen von genügend zeit für die Prozesse, die Exploration der persönlichen Erfahrungen und das Manipulieren mit eigener Identität

 

Die Bedeutung der empathischen Kommunikation

Die klinischen Beobachtungen und die empirischen Daten zeigen, dass die Empathie eine große Rolle in der gesellschaftlichen Entwicklung der Persönlichkeit spielt. (Hogan 1969) bewies, dass empathische Personen mehr gemocht werden. Der Empathieprozess kann Einfluss auf die Entwicklung der Psyche haben, wenn sie sich im Laufe der Sozialisierung formt, als auch während der Psychotherapie, die dem Prozess der Entwicklung eine neue Richtung geben kann.

 

Die Rolle der empathischen Kommunikation in der Sozialisierung

Sehr oft wird die Bedeutung der Empathie für die Sozialisierung in der Familie betont. Man sagt, dass für die „gesunde“ Familie (d.h. Familien, die dem Kind ein Optimum von Entwicklungsbedingungen bieten) die empathischen Stellungen der Eltern gegenüber dem Kind charakteristisch sind. Die Eltern, die das familiäre Leben ungünstig für das Kind organisieren, werden oft als unempathisch bezeichnet. Auf dem Weg der Empathie (und nur auf dem Weg) können die Eltern das psychische Leben der Kinder so gut kennenlernen, dass sie im Stande sind, Reaktionen zu unterscheiden, die gelernt sind und die modifiziert werden können, von Reaktionen, die vom Temperament abhängig sind, und gegenüber denen, sowohl das Kind, als auch die Eltern hilflos sind. Winnicott (1958, 1965) meint, dass für die richtige gesellschaftliche Entwicklung des Kindes die Identifikation des Kindes mit der Mutter, in den ersten Wochen seines Lebens, als Bedingung gilt. Dank der großen Identifikation ist die Mutter im Stande zu sehen, zu verstehen und in der Konsequenz die Bedürfnisse des Kindes zu befriedigen, die in dieser Zeit unspezifisch ausgedrückt werden Winnicott meint, das neugeborene Kind weiß noch nicht, dass es in der Außenwelt „etwas“ gibt, was seine Bedürfnisse befriedigen könnte und mit „wem“ es einen Kontakt knüpfen sollte. Anfangs unternimmt es keinen Versuch der Übermittlung seiner inneren Zustände, es erlebt sie nur natürlich und unbegrenzt. Wenn jedoch die Mutter die natürliche Bedürfnisäußerungen beantwortet (z.B. weinen), erfährt das Kind von ihrer Anwesenheit und will mit ihr einen Kontakt knüpfen. So entsteht die erste gesellschaftliche Bindung des Kindes, die mit der Zeit andere Menschen umfasst. Wenn die Mutter aus irgendwelchen Gründen nicht im Stande ist, sich auf das Kind zu konzentrieren und sich mit ihm zu identifizieren wird sie die Bedürfnisse des Kindes nicht erkennen, nicht befriedigen und in Konsequenz dessen wird sich die Bindung zwischen ihr dem Kind pathologisch entwickeln.

Es wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass auch ein Kind ein Subjekt der empathischen Reaktionen bildet. Mead (1984) meint, dank der Übernahme der Rolle eines anderen Menschen, geht das Kind eine erfolgreiche gesellschaftliche Adaption; lernt die Bedürfnisse, Erwartungen der anderen besser kennen. Nach Meinung von Hogan (1975) ist dank dem empathischen Verstehen der Menschen ein Kind ab dem fünften Lebensjahr dazu fähig seine moralische Entwicklung zu erfühlen. Dank der Empathie kommt es zur „Humanisierung“ früher gelernter Normen, oder auch zur Begrenzung der egoistischen Tendenzen. Hoffmann (1975) meint, die Empathie sei eins der wichtigsten Mechanismen des progellschaftlichen Verhaltens. Dank dem Mitfühlen der Emotionen anderer Menschen ist das Kind im Stande die Bedürfnisse der anderen zu identifizieren und will dann handeln, um die Bedürfnisse zu befriedigen. Sullivan (1953, 1972) ist der Ansicht, die empathische Kommunikation sei eines der wichtigsten Werkzeuge des Lernens in der Kindheit. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Mangel der empathischen Kommunikation zwischen dem Kind und der Gesellschaft zu Formen schwach entwickelter psychischer Regulation und vor allem ihrer normativen Aspekte führt. Die Diskrepanz zwischen der Art des Wirklichkeitserlebens durch die Eltern und die individuelle Art des Erlebens durch ein Kind kann zur Erhaltung einer innerlich inkohärenten psychischen Struktur führen. Die Schwierigkeiten, die mit dem Einschreiten ins Stadium reifer empathischer Kommunikation verbunden sind können den jungen Menschen Probleme bereiten in der Entdeckung eigener Identität.

 

Die Rolle der empathischen Kommunikation im Prozess der Pschotherapie

Die Empathie steht traditionell betrachtet im Kontext der Psychotherapie. In manchen Einstellungen wird die empathische Stellung als Grundwerkzeug der Hilfe betrachtet. Kohut meint, zwischen dem Therapeuten und dem Patienten gibt es empathische Kommunikation. Somit nehmen beide gegenseitig teil an ihren Erfahrungen. Ein Beispiel für das Nutzen der empathischen Kommunikation in der Therapie bildet die Methode von Mehrer (1983). Dessen Ziel ist die volle Rekonstruktion der kindlichen Erfahrungen des Patienten. Die Aktualisierung dieser Erlebnisse ist ein dauerhafter Prozess des Hervorrufen von Erinnerungen an dem Gedächtnis, ihre Selektion und schließlich ihr nochmaliges Erleben. In diesem Prozess verständigen sich der Therapeut und der Patient empathisch, was dem Patienten die Artikulation wichtiger Elemente der Erfahrungen erleichtert. Diesen Weg gehend kann der Therapeut die Erlebnisse des Patienten und der Patient die Ratschläge des Therapeuten verstehen. Verschiedene Autoren erklären unterschiedlich die Gründe, warum die Empathie als so wichtiger Faktor der Änderungen während der Therapie bezeichnet wird. Meistens werden zwei Konsequenzen der Empathie betont: das Verstehen des Patienten, was ihm ermöglicht, sich selbst kennenzulernen, und das Gefühl der Sicherheit und psychischen Komforts , die aus der Überzeugung erfolgen, dass der Therapeut im Stande sei, seine Erlebnisse zu verstehen. Die Therapeuten, seine Erlebnisse zu verstehen. Die Therapeuten, die die Psychotherapie als eine Art der nochmaligen Sozialisation verstehen, gestehen der Empathie eine ähnliche Rolle zu, die sie im Erziehungsprozess hat.

 

Die Entwicklung der Leistungsfähigkeit im Bereich der empathischen Kommunikation

Die vorgestellte Charakteristik des Empathieprozess zeigt, dass die Empathie ein Werkzeug ist, dass es ermöglicht, die Erfahrungen eines anderen Menschen zu teilen. Meistens betont man, dass es ein wertvolles Ziel in vielen Typen der zwischenmenschlichen Interaktionen sei. Außer die schon beschriebene Beziehungen Eltern - Kind, kann man hier auch Ehen- und manche Berufskontakte nennen, z.B. Arzt - Patienten, Lehrer - Schüler. Sie können auch in Berichten über unerwünschte Auswirkungen im empathischen Kontakten mit anderen Menschen vor. Das Problem, wann, für wen und in welchen Funktionssphären die empathische Kommunikation behilflich ist, ist weit entfernt von befriedigenden Erklärungen. Bis jetzt dominiert die Einsicht, dass die Möglichkeit des Eintretens im empathische Kontakte mit anderen Menschen die Entwicklung des Menschen begünstigt und manchmal sind sie sogar Bedingungen in so einer Entwicklung. Es stellt sich also die Frage nach dem Erwerben der Leistungsfähigkeit im Bereich der Kommunikationsformen. Im Empathieprozess werden drei Kategorien von Leistungsfähigkeiten genannt:

1.   breit verstandene expressive Möglichkeiten des Organismus

2.   die Möglichkeit des Reagierens auf die äußerlichen Signale, also auf die Leistung der Perzeption, Konzentration, die Nachahmung der innerlichen Zustände anderer Menschen

3.   die Möglichkeit des Empfangens und des Umgestaltens der Signale über eigene innerliche Zustände. Alle diese Fähigkeiten stützen sich auf die biologisch determinierten Fähigkeiten und auf die biologisch determinierten Fähigkeiten und auf solche, die im Laufe des Lernens erworben werden.

Die biologischen Funktionen des Organismus, die die Empathie ermöglichen, sind allen Menschen gegeben, jedoch verschieden Personen im unterschiedlichen Ausmaß. Es ist klar, dass die Leute unterschiedliche Rezeptionsempfindlichkeiten , Gedächtnisfähigkeiten und Konzentrationsfähigkeiten haben. Bei sehr kleinen Kindern kann man solche beobachten, die in diesem Bereich behindert zu sein scheinen. Katz meint, die biologischen Funktionen des Organismus, die für die empathische Kommunikation verantwortlich sind vervollkommnen sich zusammen mit der allgemeinen Entwicklung des Organismus, ähnlich wie die anderen Funktionen des Organismus. Nach Sullivan entwickeln sich die empathischen Fähigkeiten in der ersten Phase der Kindheit. Dann kommt das stufenweise Zurückziehen des Kindes aus den empathischen Kontakten: Die Psychologen sind der Meinung, dass sich mit dem Alter der Charakter der empathischen Aktivität des Kindes verändert. Anfangs hat es die biologische Grundlage und begreift die emotionalen Zustände anderer Menschen. Zusammen mit der intellektuellen Entwicklung wie die dominante Empathieform als Erkennungsauffassung der Perspektiven vom Partner verstanden. Manche Forscher meinen, für das Nachlassen der Fähigkeit der empathischen Verständigung sei die Dominierung der linken Gehirnhälfte verantwortlich. Außerdem, unabhängig von den schon beschriebenen Entwicklungsveränderungen, erlebt ein Kind viele negative Erfahrungen, die mit der empathischen Kommunikation verbunden sind, z.B. wird es für die Expression bestraft, die Eltern verstecken vor ihm ihre wahren Erlebnisse und stellen dadurch die Richtigkeit des Verstehens ihrer Erfahrungen in Frage. Auch die Erwachsenen präsentieren geringe empathische Fähigkeiten gegenüber den Möglichkeiten.

 

Das hat nicht nur Konsequenzen für die Qualität ihres Lebens, sondern bestimmt auch die Entwicklungschancen ihrer Lebenspartner und ihrer Kinder. Man sollte also unbedingt bei den Erwachsenen die Leistungsfähigkeit im Bereich des empathischen Verstehen vergrößern. Die neue Richtung der Entwicklung der Empathietrainings bedeutet die Suche nach Methoden für die Fähigkeit der Konzentration auf eigene innerliche Zustände. Es werden zahlreiche Techniken benutzt für die Vergrößerung der Intensität der physiologischen Prozesse, die im Organismus vorkommen, für die Erleichterung ihrer Perzeption (Bewegungsübungen), und Motivationsübungen, welche lehren, sich auf eigene physiologische und psychische Prozesse zu konzentrieren. Es scheint jedoch unmöglich zu sein, dass die Fähigkeiten der empathischen Verständigung durch die Übung einzelner Leistungsfähigkeiten entsperrt sein könnte.

Der Terminus „Empathie“ entstand am Anfang des 20. Jahrhunderts, und im Wörterbuch der Psychologie wurde es vom amerikanischen Psychologen E. Tichener im Jahre 1909 eingeführt. Manche Forscher suggerieren jedoch, dass man dieses Phänomen mit dem Schöpfer der experimentellen Psychologie W. Wundt verbinden sollte, der als Erster die Theorie „sich selbst verstehen“ 1895 formulierte. Manche Psychologen, z.B. Ch.B. Tranx, R. R. Carkuft meinen, die Empathie enthält neben dem erkenntnis- und emotionalen Element auch ein anderes Element - die Fähigkeit der Kommunikation (vgtl. Reykowski, 1979).

 

 

Bibliographie:

 

Kniejski A., Podgórecki J., Die gesellschaftliche Kommunikation, Sewastopol – Krym 2007, ss. 131.